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LOTS OF NEWS
TOWARDS THE END OF 2009
AND INTO 2010
 
FARRAR STRAUS WILL PUBLISH DON JUAN IN FEBRUARY: SEE THE DON JUAN PAGE AT:
http://www.handkeprose2.scriptmania.com/ 
 
 
Peymann inszeniert 2010 Handke an der Burg
Kurier - Wien,Austria
"Storm Still", ein neues Stück von Peter 
Handke, wird voraussichtlich Ende 2010 am Burgtheater als Koproduktion mit dem Berliner Ensemble uraufgeführt. ...
 
http://derstandard.at/1259281048185/Handkes-Storm-Still-kommt-ans-Burgtheater



Handke-Stück über Partisanen wird Ende 2010 am Burgtheater uraufgeführt =
APA OTS (Pressemitteilung)
Wien (OTS) - Peter 
Handkes Stück "Storm Still" über Kärntner Partisanen im Widerstand gegen Hitler wird Ende 2010 am Wiener Burgtheater uraufgeführt. 

 

LOTS OF COMMENTS AND PIECES ON HANDKE'S RECENT PROSE

 

THE CUCKOOS OF VELICA HOCA / KALI/ AND MORAVIAN NIGHT 

AT

http://www.handkeprose2.scriptmania.com/ 

 

AND http://handke-discussion.blogspot.com/

 AND http://handke-watch.blogspot.com/

 

 

 

HANDKE's [new piece]

 

Ein Theaterstück. Seit drei Monaten liegt es fertig beim Verlag.

 Es heißt nach einer Regieanweisung aus Shakespeares

 "King Lear" "Storm still", [CONTINUOUS STORM or STORM FOREVER in the English hybrid]

 also "Fortdauernder Sturm". Ein langes episches Stück in fünf Akten - wie eine klassische Tragödie. Es spielt 1936 bis 1939 und 1943 bis 1945 und erzählt die Geschichte, wie man in Kärnten zum Widerstand kam.


http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/kultur/1989785/index.do 


 1] Gastspiel Comédie de Valence: Beckett
LA DERNIÈRE BAND &
Handke JUSQU`À CE QUE LE JOUR VOUS SÉPARE

 

http://www.berliner-ensemble.de/

 

http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/eine_beckett-randnotiz_1.1940499.htm

 A NEW MAJOR HANDKE DRAMA  IS IN THE OFFING [2] AND A MINOR ONE [1] THAT ALREADY PREMIERED IN FRANCE AND WAS WRITTEN IN FRENCH IS NOW PLAYING AT THE BERLINER ENSEMBLE

 1] Gastspiel Comédie de Valence: Beckett
LA DERNIÈRE BAND &
Handke JUSQU`À CE QUE LE JOUR VOUS SÉPARE

 
http://www.berliner-ensemble.de/
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/eine_beckett-randnotiz_1.1940499.html
Eine Beckett-Randnotiz
Das Berliner Ensemble zeigt eine französische Handke-Uraufführung
Dirk Pilz

«Nach Beckett kamen», schreibt Peter Handke, «nur unsere sekundären Stücke.» In seinem kurzen Programmhefttext denkt er dabei vor allem an Becketts Monolog «Das letzte Band», ein Stück, das er als die «notwendige, vollkommene Reduzierung des Theaters» begreift. Diese These wird kaum bestritten; und richtig ist sicher auch Handkes Selbsteinschätzung: Sein «sehr kleines», bisher nur auf Französisch erschienenes Drama «Bis dass der Tag euch scheidet oder Eine Frage des Lichts» rechnet er zu ebenjener Gattung der sekundären Stücke. Denn es ist, wie er treffend anmerkt, «ein bald schwaches, widersprechendes, verstümmeltes, bald starkes, verstärktes, verherrlichtes Echo» auf «Das letzte Band». Eine schmale Randnotiz, kaum mehr als eine improvisierende Phantasie zu einzelnen Beckett-Motiven.
Que voyons-nous là ? Est-ce que cela ne ressemble pas à un tombeau pour les couples romains d'autrefois, homme et femme l'un à côté de l'autre comme taillés dans la pierre - seulement ce ne sont pas que deux têtes qui sont en relief mais le corps entier, un couple grandeur nature, en même temps détaché de la pierre commune, pas en relief, mais pour ainsi dire, des sculptures ou figures entières, chacun debout dans sa niche serrée, l'une près de l'autre. Vêtements et visages montrent le même gris-blanc que l'alcôve qui les abrite. Gris-blanc aussi les yeux, ici comme là fermés. Les deux statues ou figures ont la même attitude, les têtes pareillement alignées.
Cependant en regardant plus longuement, une différence saute aux yeux, et bien plus grande que celle entre homme et femme. L'homme, bien que debout comme la femme à côté de lui, semble, non seulement à cause de ses joues creuses et ratatinées, mais aussi à cause de cette bouche retrécie et de ces tempes concaves, mort et au-delà, comme seulement on peut paraître au-delà. Ça ne change rien que quelqu'un, peut-être un passant éméché, lui ait barbouillé les lèvres en rouge, lui ai collé un nez de clown rouge et embobiné le front de fragments d'une bande magnétique.

La statue de la femme à ses côtés, malgré sa couleur de craie, nous apparaît comme, comment disait-on autrefois ? la vie florissante. Cela provient d'abord, comme seulement dans la vie, de ses lèvres retroussées et du large sourire énigmatique qui s'y dessine, de l'éclat lumineux qui irradie son visage, lequel au lieu de la mort apparaît comme dans un rêve qui se déploie vers sa culmination, et enfin, de ses seins à moitié nus qui, comment disait-on jadis ? qui se gonflent, et que l'on voit aller et venir au rythme de sa respiration.
  2]
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/1682007_Fluechtige-Tote.html

http://www.siol.net/kultura/novice/2009/02/peter_handke.aspx

Handke geht mit neuem Stück "aufs Ganze"
Der Autor Peter Handke erzählt in seinem neuen Stück "lang und breit und scharf und schneidend von der Geschichte eines Volkes".

Peter HandkeAm 9. März erscheint sein neues Buch "Die Kuckucke von Velika Hoca"
Das neue Stück von Peter Handke über den Widerstandskampf der Kärntner Partisanen gegen Hitler wird "ein langes, episches Stück in der Art von 'Zurüstungen für die Unsterblichkeit', fast ein Kärntner Epos", kündigt der in Paris lebende österreichische Dichter in einem morgen, Donnerstag, erscheinenden Interview mit dem Magazin "News" an. "Zugleich ist es auch episch und traumhaft", so Handke, "Ich hab mir gedacht: Wenn schon ein Stück, dann geh ich aufs Ganze und erzähl' auch wirklich lang und breit und scharf und schneidend von der Geschichte eines Volkes."

Deswegen habe er für die Uraufführung "ein bisschen an den Martin Kusej gedacht, weil er sieben Kilometer von mir weg geboren ist und auch das Slowenische kennt", so Handke. Allerdings seien weder Regisseur, noch Zeitpunkt oder Ort fixiert: "Uraufgeführt wird es irgendwann im nächsten Jahr."
Feldforschung führt zur Gattungskreuzung

Konkreter äußert sich Handke, der an dem Stück noch schreibt, naturgemäß über sein am 9. März erscheinendes neues Buch "Die Kuckucke von Velika Hoca": "Ich hatte versucht, ganz ernsthaft eine Reportage zu schreiben, um Zeugnis abzulegen. Ich habe eine Woche bei Weinbauern gewohnt und mich Tag und Nacht herumgetrieben und bin durch die verkommenen Weinberge bis zum nächsten Dorf gewandert, das schon albanisch ist, weshalb sich seit Jahrzehnten niemand aus Velika Hoca dorthin gewagt hat. Dann habe ich im Aufschreiben gemerkt, dass dieses Reportagegehabe nicht stimmt." Das Ergebnis sei nun "eine Art Zwitter" zwischen Reportage und Erzählung. Positiv äußert sich der Autor in "News" über die in der Region stationierten österreichischen KFOR-Soldaten: Sie "machen sehr gute Arbeit und sind auch sehr verständnisvoll. Wären sie weg, würde sofort wieder Gewalt ausbrechen."

Zu der Entscheidung des Papstes ("Mir ist es symbolisch unerträglich, dass ein Hitlerjunge Papst ist."), die Exkommunikation des Holocaust-Leugners Bischof Williamson aufzuheben, sagt Handke: "Und was dieser Williamson verkörpert: Das hat gewusst zu werden, wenn man die Entscheidung trifft, eine Exkommunikation aufzuheben. Zu den sieben Todsünden gehört noch eine achte - die Ahnungslosigkeit, das Zeichen von Nicht-in-der-Welt-Sein. Wissen ist wenig. Aber Ahnung haben ist alles. "

Artikel vom 25.02.2009 16:18 | apa | up
 
 

SALZBURGER FESTSPIELE

 

YOUNG DIRECTORS PROJECT III
POWERED BY MONT BLANC

Neuinszenierung
In Zusammenarbeit mit dem Burgtheater Wien


republic


Auffuehrungen
Donnerstag, 10. August 2006, 20.00 Uhr
Premiere
Freitag, 11. August 2006, 20.00 Uhr
Samstag, 12. August 2006, 20.00 Uhr


Regie
Friederike Heller

Buehne
Sabine Kohlstedt


Einfuehrung
=Weisst du, was ich tun werde? Ich werde mich nicht an die Absprache halten. Ich werde ihre Preise ruinieren und sie selber dazu. Ich werde mein altmodisches Ich-Gefuehl als Produktivmittel einsetzen.= In Peter Handkes 1973 geschriebenem Stueck schliesst der Unternehmer Hermann Quitt mit einigen Partnern ein Kartell, unterbietet anschliessend die vereinbarten Preise und verdraengt so die konkurrierenden =Freunde= vom Markt. Er macht die Probe aufs Exempel des modernen, neoliberalen Raubtierindividualismus und faellt schliesslich, wenn alle Gegner besiegt sind, seinem eigenen Ego zum Opfer.

Friederike Heller hat in Hamburg Regie studiert und bisher in Dresden, Koeln, Muenchen und Wien inszeniert. Ab der kommenden Spielzeit wird sie als feste Regisseurin am Staatstheater Stuttgart arbeiten. Im letzten Jahr wurde sie fuer ihre Inszenierung von Handkes
Untertagblues am Akademietheater Wien von der Zeitschrift Theater heute
zur =Nachwuchsregisseurin des Jahres= gewaehlt.

Mittwoch, 23. Februar 2005

Publikumsbeschimpfung ist wieder schwer im Kommen

Meine Geschichten

Von Klaus Geitel

Publikum zu sein, ist kein Zuckerlecken. Immer aufs Neue meckert man an ihm, dem wehrlosen, herum. Man dachte, des seligen Peter Handke steinalte "Publikumsbeschimpfung" habe nun endlich ausgedient; aber nein, der Publikumsschmsbeschimpfung  geht munter weiter. Einmal ist es zu jung, dann wieder zu alt, zu konservativ, zu krakeelfreudig, zu abstinent. Bald schw Neue, bald zu sehr  Alte.  dA  UEberhaupt noch    kommt einem bei soviel offensichtlicher Verachtung schon ziemlich sonderbar vor.

 

 

Pfiffige Falle der Dialektik
Von Christine Adam
Osnabruecker Land
Die Dialektik schlaegt Purzelbaeume im emma-theater der Staedtischen Buehnen Osnabrueck. Aus der intellektuell strengen Publikumsverweigerung schleicht sich nach ausgetueftelten geistigen Flugrollen vorwaerts und rueckwae1rts die Bejahung ein und zieht alle Register des Theatralischen.

Den schoenen, alten, immer noch vom Hauch der Gesellschaftsrevolution umwehten Begriff der Dialektik hat Regisseur Axel Siefer in der =Publikumsbeschimpfung= mit besonders lustvollem Vergnuegen aufgegriffen und manchmal auch gegen den Strich gebuerstet.

Schlichtweg jede Illusion auf der Buehne wollte der Schriftsteller Peter Handke mit seinem Skandal-Stueck von 1966 dem Publikum verweigern, um es aufzuruetteln aus dem Muff einer festgefahrenen Theatertradition. Doch in den vergangenen 40 Jahren sind Zuschauererwartungen so mannigfaltig gebrochen worden, dass sich auch mit aufklaerischer Zucht und Ordnung spielen laesst, ohne sie ins Unrecht zu setzen. Axel Siefer und seine vier Schauspieler machen das mit Fingerspitzengefuehl. Die Gesten, die Emotionen, die Gruppendynamik im schwarzen, leeren Buehnenraum sind bewusst so klischeehaft, so ueberzogen gewaehlt, dass sie die Absicht des Sprechstuecks nicht wirklich konterkarieren.

=Wir spielen Ihnen keine Handlung vor. Wir stellen nichts dar. Wir sprechen nur=, behaupten Handkes vier Sprecher - und Siefers Schauspieler machen genau das Gegenteil. Robert Schartel bruellt die Schauspiel-Verweigerung mit Schaum vor dem Mund und hoehnisch verzogenem Mienenspiel hervor. Oliver Meskendahl saeuselt sie sonnig und salbungsvoll, mit unnachahmlich zittrigem Pathos in der Stimme. Babette Winter oe1ugt mal mit maedchenhaft frecher mal mit verzweifelter Tragik ins Publikum, donnert es mit heiligem Zorn an, um bald darauf erloschen zu resignieren. Joerg Zuch grantelt widerwillig und veraechtlich und stemmt sich gelegentlich zum derben, lauten Poebelton hoch.

Die vier Temperamente, der Choleriker, der Sanguiniker, der Melancholiker und der Phlegmatiker, gliedern und beleben da die auf die Dauer ein wenig gebetsmuehlenartigen Textf1aechen. Es ist bewundernswert, wie viele szenische Einfaelle, welch spruehend witziges Buehnenleben Axel Siefer der gnadenlos gruendlichen Gardinenpredigt abgewinnt. Da stecken die vier Darsteller wie Lausbuben auf dem Schulhof die Koepfe zusammen, tuscheln, laestern, mokieren sich ueber die stumme Zuschauerfront vor ihnen. Da veranstalten sie deftiges Clownstheater mit roten Nasen, Geheul, Gekicher und dramatischen Sterbe-Stunts auf dem Boden, um ein bisschen Bewegung in die Reihen der =Glotzer= zu bekommen.

Doch nichts passiert, das Premierenpublikum fuehlt sich nicht animiert zu Reaktionen ueber amuesiertes Ge1aechter und anerkennendem Schlussapplaus hinaus - und schon gar nicht provoziert durch seine Beschimpfung am Ende, die wahrlich nichts ausloesst ausser den =Saujuden= im Text. Warum? Weil sich das Empoerende, Provozierende des Stueckes theaterhistorisch abgeschliffen hat und seine Loengen ein wenig langweilen. Doch wenn es so intelligent und pfiffig inszeniert ist, wenn Schauspieler wie in Osnabrueck derart locker, lustvoll und souveraen zugleich aus dem Nichts heraus zeigen, was sie koennen - dann ist das Stueck das, was es eigentlich nicht sein soll: ein Genuss fuer alle Sinne. Welch eine kunstvolle Falle der Dialektik!

 

PETER HANDKE ZUM 60. GEBURTSTAG

=Wer ein Gefuehl, das er, wenn auch nur fuer einen
Moment,still fuer sich gehabt hat, vor andern wiederholen kann, ist
nicht nur
ein guter Schauspieler, sondern waere auch ein idealer
Mensch=

Am Nikolaustag wir der OEsterreichische Dichter Peter Handke 60
Jahre
alt. Das Landestheater nimmt dieses Datum zum Anlass, den vielleicht
grOEssten
lebenden OEsterreichischen Dichter zu feiern. Mit dieser Veranstaltung
sind wir
erstmals zu Gast in der Linzer OOE Landesbibliothek am Schillerplatz.
Schauspieler des Landestheaters werden zusammen mit Schauspieldirektor
Gerhard
Willert alte und neue Texte von Handke lesen. So zum Beispiel aus seinen
Drei
Versuchen aus den Jahren 1989 bis 1991, aus dem Tagebuch Das Gewicht der
Welt
(1975 - 1977) und aus neueren, auch politisch umstrittenen
Texten.

Die Geburtstagslesung ist der Beginn einer kleinen Handke-Reihe,
die
noch weitere Lesungen, Kinofilme und einiges mehr umfasst, und an deren
Ende
die Premiere von UEber die DOErfer im Juni 2003 in den Kammerspielen
stehen
wird.

Untertagblues

Regie

Luc Bondy



Schauspiel



UA

=
Und schon wieder ihr.
Und
schon wieder muss ich mit euch
zusammen

sein. Halleluja. Miserere. Ebbe ohne Flut. Ihr
verdammten

Unvermeidlichen. Waert ihr wenigstens UEbeltaeter. Nichts da:
ohne eine

spezielle UEbeltat seid ihr das UEbel der UEbel. ErlOEse mich
von eurem

UEbel. Mach mich die Leute da meiden. Einmal wenigstens,
wenigstens fuer

einen Augenblick. Himmlisch stelle ich mir den vor, himmlisch.
Kaum

aus dem Haus, muss ich schon mitten unter euch sein. Kaum aus
der

Gartentuer getreten, bin ich gezwungen, mich in eurer
Gesellschaft zu

bewegen. In eurer Gesellschaft? In eurer Unnatur. Warum bin ich
nicht

hoch auf dem Anapurna oder wenigstens auf dem Mount McKinley
statt mit

euch in dieser stickigen Tiefe? Andrerseits tretet ihr ja auf
dem

Himalaya und in Alaska inzwischen noch geballter auf als hier
im

Untergrund. Auf Schritt und Tritt kreuzt ihr meine Wege.
Ihr

durchkreuzt sie, mit eurer gottsjaemmerlichen und von allen
guten und

insbesondere schOEnen Geistern verlassenen
Unnatur.=

Luc Bondy inszeniert dessen =Untertagblues= in einer Festwochen-Koproduktion

Spielplaene des Burg- und Akademietheaters


Burgtheaterdirektor Klaus Bachler hat heute, am Freitag, den 17. Mai, das Programm der kommenden Saison praesentiert, eine Mischung aus Altvertrautem und einigen neuen Namen. Mit dem Ende dieser Spielzeit ist Bachler das dritte Jahr Direktor, Halbzeit seines derzeitigen Vertrages. Bachler lobte das =emotionale Verhaeltnis zu allen Mitarbeitern= und fand, wie immer, versoehnende Worte fuer jeden - =Presse und Theatermacher sitzen an einem Ast=. Fuer die Zukunft kuendigte er an, dass neben den =Weltmeistern= - Regisseure wie Zadek, Bondy, Grueber, Breth - verstaerkt eine =neue Generation von Regisseuren= vertreten sein wird. In der kommenden Saison sind das Igor Bauersima, der Neil LaButes =the shape of things= bereits im Sommer bei den Salzburger Festspielen in Koproduktion zeigen wird. Bauersima, der seine Stuecke meist selbst schreibt (am bekanntesten: =norway.today=) soll laengerfristig an die Burg gebunden werden. Interessant auch Nicolas Stermann, der gerade beim Berliner Theatertreffen eingeladen war, der in Wien naechsten April die Urauffuehrung von Jelineks =Das Werk= besorgen wird.



Ein neues Stueck von Peter Handke =Untertagblues=, von dem bereits in einigen Zeitungen kolportiert wurde - zuletzt sprach Gert Voss in einem Interview mit =Profil= darueber -, wird in der Regie von Luc Bondy in Koproduktion mit den Wiener Festwochen im Juni 2003 zu sehen sein. In Koproduktion mit Graz 2003 wird es eine Gert Jonke Urauffuehrung geben: =Chorphantasie=, die Premiere ist im Mai 2003 in Graz, die Inszenierung kommt aber im Herbst dann nach Wien.



Luc Bondy inszeniert dessen =Untertagblues= in einer Festwochen-Koproduktion


Spielplaene des Burg- und Akademietheaters

Burgtheaterdirektor Klaus Bachler hat heute, am Freitag, den 17. Mai, das Programm der kommenden Saison praesentiert, eine Mischung aus Altvertrautem und einigen neuen Namen. Mit dem Ende dieser Spielzeit ist Bachler das dritte Jahr Direktor, Halbzeit seines derzeitigen Vertrages. Bachler lobte das =emotionale Verhaeltnis zu allen Mitarbeitern= und fand, wie immer, versoehnende Worte fuer jeden - =Presse und Theatermacher sitzen an einem Ast=. Fuer die Zukunft kuendigte er an, dass neben den =Weltmeistern= - Regisseure wie Zadek, Bondy, Grueber, Breth - verstaerkt eine =neue Generation von Regisseuren= vertreten sein wird. In der kommenden Saison sind das Igor Bauersima, der Neil LaButes =the shape of things= bereits im Sommer bei den Salzburger Festspielen in Koproduktion zeigen wird. Bauersima, der seine Stuecke meist selbst schreibt (am bekanntesten: =norway.today=) soll laengerfristig an die Burg gebunden werden. Interessant auch Nicolas Stermann, der gerade beim Berliner Theatertreffen eingeladen war, der in Wien naechsten April die Urauffuehrung von Jelineks =Das Werk= besorgen wird.

Ein neues Stueck von Peter Handke =Untertagblues=, von dem bereits in einigen Zeitungen kolportiert wurde - zuletzt sprach Gert Voss in einem Interview mit =Profil= darueber -, wird in der Regie von Luc Bondy in Koproduktion mit den Wiener Festwochen im Juni 2003 zu sehen sein. In Koproduktion mit Graz 2003 wird es eine Gert Jonke Urauffuehrung geben: =Chorphantasie=, die Premiere ist im Mai 2003 in Graz, die Inszenierung kommt aber im Herbst dann nach Wien.


=OEdipus auf Kolonos= von Sophokles, UEbertragung: Peter Handke Regie: Klaus Michael Grueber, Premiere: Mai 2003, Koproduktion mit den Wiener Festwochen


La Cuisine
>Lyceum, Edinburgh

Friday August 30, 2002

The Guardian

At the opening of Theatre Tattoo+s La Cuisine, a cavalcade of characters passes through the set, a stylised but suburban kitchen. Their balletic movements are heightened versions of everyday gestures; their costumes are mundane. They repeat the phrase +Pourquoi une cuisine?+ and allude to the kitchens of different periods and places: of the Titanic, or of ancient civilisations. This combination of immediacy and elusiveness sets the scene for a show in which actions are as important as words, and in which different situations and times are juxtaposed with bewildering rapidity.

Directed by Mladen Materic, and with a rich, fragmentary text (in French) by Peter Handke, La Cuisine investigates what the kitchen represents in our lives. From this apparently banal starting point, the show develops an elegant series of scenes. Many are silent, save for period-setting music. They range from images of daily routine, like making coffee or preparing meals, to more dramatic moments: soldiers returning home from war, or an elaborate dinner party. If the action suggests various historical periods, time also collapses in Handke+s text. A bickering couple relate their problems as a three-millennia-old story, with its beginnings on the Silk Road and in the kitchen- hut of a tribe of nomads.

But there is no sense of dislocation in these theatrical anachronisms. They are united by the kitchen itself. The set becomes the main character, the only constant throughout the whole 90-minute show. There are other connections. There is a loose chronology, based on the time of day. The show begins with the rituals of the morning, and ends with characters preparing for bed. And time is telescoped into the present day just before the end of the play. A man, accompanied by a robotic dog, implores everyone to +flee the time of the kitchen+. It is a comment on the loss of values of domesticity and social interaction, represented by the kitchen, in modern society.

There are some dazzling coups de thetre in Materic+s direction. A man flies up behind the back of the stage; a couple+s argument is turned into a delicate, acrobatic dance. But what is more impressive is the way the show transfigures ordinary gestures. The simplicity of someone cooking food assumes an ambiguous dramatic meaning as well as an aesthetic beauty. Yet there are moments of surreal brilliance too. The final image is of enormous cherries descending into the set, suggesting that there is still magic in our lives - and our kitchens - if only we choose to look for it.

 Ã‚· Until Saturday. Box office: 0131-473 2000.


THEY STRIP AWAY PRETENSE OF WORDS

New York Post; New York; May 19, 2002; Clive Barnes;


Two recent examples of music theater, Ohad Naharin+s +Naharin+s Virus+ and Martha Clarke+s +Vienna: Lusthaus (Revisited),+ add a twist to the genre by deposing the word and making dance the instrument with the muscle.


The piece from the Israeli choreographer Naharin, given by Israel+s Batsheva Dance Company at the Howard Gilman Opera House of BAM, calls itself an adaptation of German avant-gardist Peter Handke+s play +Offending the Audience.+

I suppose, like Naharin, Clarke has succeeded, though I+m glad she added the +Revisited+ to the title, for I found this faintly titillating, not infrequently nude fantasy a good deal less interesting this time than when it was first produced 10 years or so ago.


(Copyright 2002, The New York Post. All Rights Reserved)

Some people are unwilling to try theater that isn+t either a standard play or musical.

But there are worthy alternative works out there that creatively combine music and drama, including those by such masters as Jerzy Grotowski, Tadeusz Kantor and Lee Breuer, not to mention pieces by modern multi-media gurus Robert Wilson and Robert Lepage.

Two recent examples of music theater, Ohad Naharin+s +Naharin+s Virus+ and Martha Clarke+s +Vienna: Lusthaus (Revisited),+ add a twist to the genre by deposing the word and making dance the instrument with the muscle.

These are two very different and very unusual pieces, and in such circumstances one is probably well advised to ask: What was the artist trying to do? How well did he do it? And the final kicker: Was it worth doing?

The piece from the Israeli choreographer Naharin, given by Israel+s Batsheva Dance Company at the Howard Gilman Opera House of BAM, calls itself an adaptation of German avant-gardist Peter Handke+s play +Offending the Audience.+

Naharin has picked up Handke+s gauntlet of questioning the very function and functioning of theater and tossed it provocatively at the audience.

Take this as a standard theater piece, or even a standard dance piece, and you are likely to be nonplussed.

Yet with Naharin+s kinetic, imaginative choreography, as well as the cheeky, tongue-in-cheek relevance of Handke+s play, it succeeds in making us think about the nature of theater.

More than most conventional theater, alternative theater has an agenda, and +Virus+ dares to ask literally just why people are watching it, why they are there, and what is the purpose of this odd transactional ritual we call theater.


+Vienna: Lusthaus,+ currently at the New York Theater Workshop, also has a counterpoint text, a work by playwright Charles L. Mee.

In +Lusthaus+ (the title just means pleasure garden), Clarke is not aiming to suggest any deep philosophical premise, but to isolate a time and a place.

She is trying to evoke the nature of Vienna at the turn of the last century, that heady Vienna of Sigmund Freud, playwright Arthur Schnitzler and painters Egon Schiele and Gustav Klimt.

Here, with music by her longtime collaborator, Richard Peaslee, Clarke, through movement and Mee+s allusive, sometimes elusive words, seeks to evoke old decadent Vienna, with its naughty eroticism and peeling traditions.

I suppose, like Naharin, Clarke has succeeded, though I+m glad she added the +Revisited+ to the title, for I found this faintly titillating, not infrequently nude fantasy a good deal less interesting this time than when it was first produced 10 years or so ago.

So were these pieces worth doing?

The answer will always be subjective, and in my case it is: Naharin definitely yes, and Clarke, I fear, probably no, but worth a look.

In the long run success or failure matters less in these adventurous ventures than their attempt to push that theatrical envelope in an interesting direction.

And that, in and of itself, is worthwhile.

[Illustration]

Cheeky actresses Jimena Paz and Paola Styron take it all off for their art in +Vienna: Lusthaus (Revisited).+

Clarke, Martha
Handke, Peter

KURIER, am 2. Mai 2002


Peter Handke schrieb ein neues Stueck, das zu den Wr. Festwochen 2003

uraufgefuehrt werden soll. Schon heuer gastiert dort sein

Meisterwerkchen =La Cuisine=.

Die Geschichte, eine der praesentableren des heutigen Theaterwesens,

geht seit geraumer Zeit durch Wien: Es gibt ein neues Stueck von Peter

Handke, und es soll waehrend der Wiener Festwochen 2003 uraufgefuehrt

werden. Jetzt bestaetigt Handke, 59, wohnhaft bei Paris und doch eine

der spaerlichen Adressen von Weltruf, im NEWS-Gespraech: Ja, die Sache

habe schon ihre Richtigkeit, doch seien die Details der Urauffuehrung

ungeklaert.

Handke ueber das neue Stueck. Handke zum Werk: =Eine U-Bahn-Geschichte,

achtzig bis neunzig Minuten lang wie ein Film, eher etwas Lustiges

und die Fortsetzung von allem: von Kaspar Publikumsbeschimpfung

Die Stund da wir nichts voneinander wussten

In der Tat greift Handke stilistisch auf fruehere Meisterwerke zurueck.

Wie in =Kaspar= dominiert eine Gestalt: ein U-Bahn-Passagier, der im

Verlauf einer Fahrt viele Stationen an geografisch unterschiedlichen

Standorten passiert und ueberall seine Wutmonologe aus dem Geist der

=Publikumsbeschimpfungen= ablaesst. Und in der Wortlosen Parabel =Die

Stund da wir nichts voneinander wussten= ist der manische

Dauerschreier von vielen stummen Personen umgeben.

Bondy oder Peymann? Ungeklaert sind laut Handke Ort und Regisseur der

Urauffuehrung, ueber die sich Giganten-Hader zwischen Wien und Berlin

anzubahnen scheint: =Ich bin in einem Dilemma. Bondy koennte es sein,

oder Peymann. Ich kann das nicht entscheiden, denn ich bin mit beiden

seit Jahrhunderten befreundet und habe daher nicht die Kraft, ein

Machtwort zu sprechen. Ich bin ohnehin erstaunt, dass es jemand machen

will.=


A 1975 FRAGMENT schulfrei CAN BE FOUND ON THE KASPAR + TEXT PAGE


QUODLIBET AT THE BERLINER ENSEMBLE IN TANDEM WITH IONESCO'S LA CANTATRICE CHAUVE....

DER WAHNSINN DER WOERTER Peter Handkes QUODLIBET
Eugene Ionescos DIE KAHLE SAENGERIN

Premiere am 3. Juli 2002

Quodlibet    also ein Was gefaellt nannte Peter Handke mit 27 Jahren sein neuestes Sprechstueck, bei dem er den "Figuren des Welttheaters" die alltaeglichen Floskeln und Ausreden ablauscht und aus ihren beilaeufigen, harmlosen AEusserungen einen geaehrlichen Grundton in der Gesellschaft heraushoert. Regisseur Philip Tiedemann, der am Berliner Ensemble auch Handkes "Publikumsbeschimpfung" inszenierte, verbindet das Sprachspiel mit einem Klassiker des Absurden Theaters: Eugeene Ionescos "Die kahle Saengerin"; hier versuchen zwei Ehepaare sich vor der undurchschaubar gewordenen Welt zu verbarrikadieren "my home is my castle" scheint ihre Losung zu sein, doch auch ihre vertrautesten Worten und Gewohnheiten drohen jeden Moment zu zerbrechen.

WHEN : Through June 30
WHERE: T.U.T.A. Theatre Company at National Pastime Theatre, 4139 N.
Broadway
CALL: (847) 217-0691

From :
The Utopian Theatre Asylum


To :


Subject :
Chicago Tribune Review of The Hour We Knew Nothing Of Each Other

Date :
Tue, 04 Jun 2002 11:25:12 -0500

MIME-Version: 1.0


Theater review, 'The Hour We Knew Nothing of Each Other'
presented by T.U.T.A. at the National Pastime Theatre

By Michael Phillips

A town square offers infinite dramatic possibilities. To
exiles, particularly such as the much-traveled Austrian
playwright Peter Handke, or the late Romanian-born Paris
fixture Eugene Ionesco it can set off memories of the place
left behind. It can also be a place of strange, volatile
unfamiliarity.

At the National Pastime Theater, there's a small, beautifully
directed Midwest premiere of Handke's wordless 1992 play,
"The Hour We Knew Nothing of Each Other," in which hundreds
of characters intermingle in a square. Meanwhile, Ionesco's
1959 parable "Rhinoceros," which starts out in a square
threatened by a thundering rhino before taking its concerns
behind closed doors, is getting a revival from The
Hypocrites.

"Hour" marks the Chicago debut presentation of T.U.T.A. (The
Utopian Theatre Asylum), formerly of Washington, D.C. A
decade ago, director Zeljko Djukic and his wife, actress and
designer Natasha Djukic, emigrated from the former
Yugoslavia. The eight-person "Hour" ensemble is uneven, but
director Djukic's goings-on offer a taste of genuine comic
poetry.

The text itself is, in effect, one long stage direction.
Here's an excerpt: "The piercing sounds of jackdaws in high
mountains. Afterwards a seagull. Someone with a blind man's
glasses feels his way in without a cane. . . ."

T.U.T.A.'s production is lighter, more antic than Handke's
original. It uses the text as an advisory. Gone are Handke's
literary references, the figures from "Peer Gynt," "The Magic
Flute" and the Bible wandering through the square.

This production, however, honors Handke's mixture of human
darkness and lightness, images of wartime (soldiers, dead
bodies) co-mingling with kindness and beauty. The cast
standouts keep the scene shifts nice and sharp. I especially
liked Allegra Hollenbeck, who has the spark and the technical
chops for all manner of comedy.

"Hour" is a world away from the blunt, rhino-like intentions
of "Rhinoceros." As the citizens of an unnamed town turn into
rhinos, one by one, the parallels to rising Nazism in World
War II-era France become increasingly clear. It's a sturdy
fable.

Yet you rarely hear of a truly successful Ionesco revival in
this country. Most tend to resemble director Sean Graney's
lively but exhausting attack. Rightly, Graney believes in
speed and escalating craziness, but he lets his actors get
away with shrieking. Absurdism isn't just another word for
"loud." It's not a bad show, just a hammering one.

Even so, Graney is someone with ideas to spare. And Djukic,
who has directed in Chicago before but not under the T.U.T.A.
banner, may well be a major director in our midst.

For more information, go to:
http://www.metromix.com/top/1,1419,M-Metromix-Home-email!ArticleDetail-16


'Hour' puts rare notion in motion
June 11, 2002
BY HEDY WEISS THEATER CRITIC
And now for something completely different. On the heels of seven years of
well-received work in Washington, D.C., the T.U.T.A. Theatre Company--the
Utopian Theatre Asylum--has set up shop in Chicago. And it is announcing its
arrival as a new resident ensemble by undertaking a most unconventional
project.
The group's inaugural piece is "The Hour We Knew Nothing of Each Other" by
the contemporary German experimentalist Peter Handke. A work of non-verbal
storytelling that depends entirely on movement, costuming and musical
scoring, it is a living, breathing silent film for the stage that borrows
from Chaplin, Fellini and a slew of lesser-known Eastern European-style
directors.
Handke's script takes the form of a detailed narrative--something of a
storyboard--in which he supplies the backdrop for the action as well as a
couple of hundred characters, all of whom have specific actions and
interactions in what might be thought of as extended stage directions.
The place is a traditional town square that, at least in this production,
has a somewhat Eastern European essence. It is populated with lovers and
liars, clowns and criminals, wanderers and lost souls--all of whose paths
frequently intersect or overlap, and whose little dramas--amorous, violent,
whimsical, perplexing--are glimpsed briefly and often incompletely during
the course of what seems to be a single day.
The principle behind "The Hour" may be a simple one. But it is no easy task
to flesh out the characters' activity and to carry off the blend of humor,
mystery, gentle romanticism, absurd playfulness and existential edginess
required without succumbing to terminal cuteness. Credit director Zeljko
Djukic and costume designer Natasha Djukic (the husband-and-wife team from
the former Yugoslavia who founded the company) as well as sound designer
Dmitri Shub, set designer Nesho Dimov, lighting designer Keith Parham,
choreographer Shane O'Hara and the eight energetic actors (who are in
something close to perpetual motion during the play's 90-minute running
time) for managing to sustain the work's mood, momentum and sense of
surprise. Handke's "play" has a few too many endings, and the predictable
arrival of commedia-style clowns (always more cloying than appealing)
suggests that even he is not immune to cliche. But these are minor
annoyances.
The town square is suggested with little more than a few white walls,
slender columns and pediments, a pavement of square tiles and the permanent
tower clock that is part of National Pastime's storefront interior.
Into this space stroll various types: an old woman shuffling along with her
grocery cart, a few members of the militia, a student athlete, a guy with
two rolled-up carpets, a girl on a bike, a woman with an apron, another
woman with her arm in a sling, a guy with a bunch of flowers, a pregnant
woman with a passion for dancing in her red patent leather shoes, another
more questionable guy wearing a black raincoat and fedora, a bunch of
tourists with backpacks and bedrolls, a strange young man carrying a bird
cage and dozens more. Trains can be heard in the distance, a helicopter
passes overhead, a rainstorm sweeps in, a foghorn sounds.
Not everything is explainable, but many things--from a cop in pursuit of a
criminal to a serious flirtation--need no explanation. And gradually, the
square does take on a life of its own.
Director Djukic and sound man Shub have scored the work so that silent
segments alternate with those set to the music of Charlie Chaplin, the
gypsy-based Ando Drom and the Alexian Group. Mechanical toys are set
spinning, letters are posted, public sculptures are put in place, a budding
dictator mounts a soapbox and holds the masses in his thrall, fighting
breaks out, corruption oozes, peace is re-established.
Throughout, Matthew Van Colton dashes through the action with a dancer's
grace and daring, and there is split-second morphing by Bob Kulhan, Martin
Marion, Trey Maclin, Allegra Hollenbeck, Heather Evans, Jacqueline Stone and
Jennifer Byers. Together they deftly conjure the daily parade of humanity.
THEATER REVIEW
'THE HOUR WE KNEW NOTHING OF EACH OTHER' RECOMMENDED
WHEN : Through June 30
WHERE: T.U.T.A. Theatre Company at National Pastime Theatre, 4139 N.
Broadway
CALL: (847) 217-0691



 

 

 

 

 

 

 

NOVEMBER 6 - LE MONDE

La Cuisine= : Mladen Materic et Peter Handke refont le monde dans leur cuisine

Le metteur en scene cosigne avec l'ecrivain un spectacle joue au Theatre de la Bastille a Paris.
LA CUISINE, de Mladen Materic et Peter Handke, dans le cadre du Festival d'automne, du 6 au 24 novembre, au Theatre de la Bastille, 76, rue de la Roquette, Paris-11e. Tel. : 01-43-57-42-14. Du mardi au samedi a 21 heures ; dimanche a 17 heures. 12,50 euros (82 F) et 19,06 euros (125 F).

Mis a jour le lundi 5 novembre 2001

Par un dimanche radieux d'octobre, Mladen Materic est passe par Paris, venant d'Amiens avait ete presentee La Cuisine, son nouveau spectacle, corealise avec Peter Handke et cree au Theatre Garonne, a Toulouse, au printemps.
=La Cuisine= de Mladen Materic et Peter Handke au Theatre de la Bastille | D.R.
Cette fois, c'etait bon. La Cuisine avait trouve son rythme, apres un an et demi de gestation et deux mois de repetition. =Peter Handke est venu a Amiens. Il etait content. Trop, peut-etre=, dit Mladen Materic, homme d'humour et metteur en scene de l'ellipse, installe en France depuis 1992. Cette annee-la, il a quitte Sarajevo avec sa femme et ses deux fils pour n'y plus revenir. =Je n'ai jamais pense, ou pas pense revenir a Sarajevo. J'ai laisse faire la vie.=

La vie, en Yougoslavie, avant la guerre, c'etait le theatre Tattoo, la troupe que Mladen Materic avait fondee. Une troupe en marge, qui inventait des spectacles sans paroles mais non sans histoires, vite reperes. En 1986, a Sarajevo, Mladen Materic rencontre Marie Collin, responsable du theatre au Festival d'automne, et Jacky Ohayon, directeur du Theatre Garonne a Toulouse. Ils l'invitent a Paris. Plus tard, Jacky Ohayon prendra en charge son installation en France, o sa compagnie est maintenant subventionnee par l'Etat.

Comment cela se passe-t-il, quand on est serbe en France ? Mladen Materic dit n'avoir pas eu de problemes dans le cercle des gens avec qui il travaille. =Il y a eu dans la presse francaise beaucoup de choses que j'ai prises comme des insultes personnelles. Je n'ai jamais voulu parler de politique. Une fois, un journaliste m'a demande ma nationalite. Je lui ai repondu : =Je suis un Serbe de Bosnie.= L'homme m'a regarde : =Quand meme, c'est plutot une attitude politique.= Je n'ai plus voulu parler avec lui. Il me reprochait que ma mere, mon pere et mes grands-parents soient serbes. C'etait indigne.=

Mladen Materic garde la meme reserve sur Peter Handke et ses positions proserbes : =Je le considere comme quelqu'un qui paye ses factures. Il a emis ses opinions, a lui a cote ce que a lui a cote. J'ai toujours beaucoup de respect pour ce type d'attitude. Lui, je le respecte comme quelqu'un qui est toujours en quete d'une paix. Pour le reste, je ne travaille pas avec l'un ou l'autre a cause de ses positions. Le travail ne peut pas s'etablir sur cette base. Avec Peter Handke, il repose sur le fait que nous nous connaissons depuis un certain temps.= Ainsi est nee La Cuisine, qui s'appelle de son vrai nom La Cuisine de Mladen Materic et Peter Handke, pour des raisons toutes betes de droits (Arnold Wesker ayant ceux de La Cuisine, piece fameuse mise en scene par Ariane Mnouchkine en 1967). La collaboration entre l'ecrivain et le metteur en scene s'est tissee autour des memes bases qui avaient uni Peter Handke et Wim Wenders pour Les Ailes du desir : beaucoup de discussions, puis chacun chez soi, Mladen Materic a Toulouse, sur le plateau, et Peter Handke en banlieue parisienne, a sa table. La Poste jouerait l'intermediaire, transmettant des textes.


LES MOTS MASQUES

=On peut aller au theatre ou pas, ecouter de la musique ou pas, mais on est oblige de manger. Et cela se prepare dans la cuisine, qui est l'endroit de la maison oafe ont lieu les choses les plus importantes de la vie familiale. S'il y a un probleme dans un couple et qu'on en parle au salon, a passe. Si on en parle dans la cuisine, c'est grave=,dit Mladen Materic. Comme dans ses spectacles precedents (Jour de fete, Le ciel est loin la terre aussi, L'Odyssee...), Mladen Materic a travaille une forme tres particuliere d'improvisation : =Il n'y a pas ou peu de paroles, les acteurs doivent trouver d'autres moyens. C'est un peu comme s'ils avaient des masques. Un acteur masque doit faire sans le visage. Ici, ce sont les mots qui sont masques.=

Et puis, Mladen Materic conclut avec un recit en forme de fable : =Quand il y a eu l'explosion de l'usine, a Toulouse, des fenetres de la cuisine de notre maison ont ete cassees. Le lendemain, je suis sorti ramasser les debris. Et je me suis dit deux choses. Premierement : c'est de a que parle le spectacle. Deuxiemement : etant de Sarajevo, depuis combien de temps je ramasse les verres des fenetres que je n'ai pas cassees, moi ? Et jusqu'a quand je vais le faire ? Je pense que nos cuisines sont de plus en plus exposees. Elles le sont trop.=

Brigitte Salino
Le Monde date du mardi 6 novembre 2001
Droits de reproduction et de diffusion reserves; Le Monde 2001


La Cuisine

de Peter Handke et Mladen Materic
Creation

Un spectacle de Mladen Materic et du Theatre TattooCollaboration artistique, Vesna BajceticScenographie, Mladen MatericLumiere, Bruno GoubertCostumes, Odile DuvergerMusique, Haris Resic

Avec :Damien Bernard, Paul Chiributa, Thierry Dussout, Loreen Farnier, Emmanuelle Hiron, Cathy Pollini, Haris Resic, Sodateth San,Tihomir Vujicic, Josiane Wilson et les enfants Hugo Lehmann et Arthur Mialet

Coproduction Theatre Tattoo, Theatre Garonne/Toulouse, La Rose des Vents/Villeneuve dAscq, Wiener Festwochen/Vienne, Le Maillon/Theatre de Strasbourg, Theatre de lUnion/Centre dramatique National du Limousin, Le Parvis/Scene Nationale de Tarbes,Theatre de la Bastille, Festival dAutomne a Paris

Avec La Cuisine, Mladen Materic, revient a ses lieux de predilection : clos et confines. On peut se passer de lire, on peut se passer decouter de la musique, mais on ne peut pas se passer de tout ce quon fait dans une cuisine, cest un passage oblige. Cest un lieu de passages, pas seulement sociaux ou familiaux, meme si lon y croise la famille et les amis, mais dechange avec le cosmos, au sens ou la vie et la mort sy succedent et sy substituent : tuer des animaux ou des plantes a seule fin dentretenir notre propre vie, cest finalement echanger la vie contre la mort, et la cuisine est le lieu de cet echange. Une approche de la parole aussi, dite et lue, pour celui qui aime cependant a dire que le plus important se joue au-dela des mots, ou en dea .Depuis sa creation a Sarajevo au debut des annees 80, le Theatre Tattoo oeuvre a lelaboration dun nouveau langage theatral et impose laction comme element fondamental de ses recherches.

Mladen Materic, Peter Handke : la Cuisine a quatre mains Les deux createurs partagent le gout des choses quotidiennes, et ont choisi comme sujet la piece de la maison paraissant la plus ordinaire. Pourtant, tous les evenements de la vie sy deroulent, joyeux ou dramatiques Il va se produire a Toulouse, un evenement culturel dimportance qui risque de passer inaperu aux yeux de nombre de Toulousains. Importante, la creation du spectacle La Cuisine lest par la personnalite de ses auteurs. Mladen Materic, originaire de Sarajevo o il appartenait a la meme mouvance culturelle quEmir Kusturica, est installe a Toulouse, au Theatre Garonne, depuis la guerre en ex-Yougoslavie. Il est le seul homme de theatre de Midi-Pyrenees dont les spectacles sont regulierement invites aux quatre coins de lEurope. Jusque la, il en concevait seul lecriture. Pour la premiere fois, il collabore avec un ecrivain, en fait un auteur majeur de la litterature contemporaine allemande. Peter Handke a ecrit quelques pieces de theatre, de nombreux romans et realise un film, La Femme Gauchere, dapres lun dentre eux. Depuis longtemps les deux hommes evoquaient lidee dune collaboration. Pour le Bosniaque, il sagit dune etape importante puisque, avant celui-ci, ses spectacles se racontaient dans le silence, au-dela de lunivers des mots, par les corps des comediens, les couleurs, une perception decomposee du temps, de tres simples elements de decor. Dans La Cuisine, les personnages parlent, meme si lAllemand na pas elabore un texte theatral stricto sensu mais, de la meme faon que le metteur en scene ne raconte jamais un recit lineaire, des fragments decriture, chansons, litanies, poemes, dialogues, recits. Mlateric explique leur gout commun pour les choses quotidiennes : Les themes de mes spectacles comme ceux de ses livres sinscrivent dans les gestes simples de la vie, pas dans les evenements historiques ou sociaux. Les deux createurs le prouvent avec leur choix de prendre comme sujet la piece de la maison la plus ordinaire et banale. Ordinaire et banale, pas si sur. Cest Mladen Materic qui a convie Peter Handke dans sa Cuisine, un theme quil a lui-meme imagine, ce qui ne surprendra pas les spectateurs de ses precedents spectacles o les decors, tres usuels, voire stereotypes, sont references a de tres ordinaires pieces dhabitation : la monotonie des jours y est tres vite troublee par lirruption de reves ou de visions cauchemardesques. Materic trouve la matiere a developper le paradoxe : Nous entretenons une vision contradictoire avec la cuisine. Les actes quon y accomplit sont fondamentaux. On peut aller au theatre ou non, lire ou non, ecouter de la musique ou non, mais il est impossible de vivre sans manger ou boire. Dans le meme temps, cest un espace dont on ne cesse de vouloir saffranchir. On desire se liberer de tas de choses quon y fait, la vaisselle par exemple. Les progres technologiques, la sophistication croissante des appareils menagers et de la domotique nous eloignent de cette realite, comme les images electroniques nous eloignent de celles de la vie. Cest cette contradiction, cet entre-deux qui minteresse. Handke a eu plutot tendance a mettre la lumiere sur cette liberation ou cette fuite. Moi, je lai ramenee dans ma cuisine. Dans sa cuisine et sa mythologie : les decors anodins de son monde sont traverses des evenements de la vie, fetes, enterrements, ou font echo aux tragedies humaines. La guerre nest jamais loin. Cest forcement vrai pour cet ultime lieu de sociabilit. Dans la cuisine se vivent les moments importants de notre vie, joyeux ou dramatiques. Elle est le centre des decisions majeures, les parents et les enfants sy engueulent, les couples sy font et defont. Les situations sont abordees de maniere fragmentee, a travers differentes epoques, differentes familles, differents personnages. Un oeuf qui tombe du frigo, un robinet qui ne ferme pas, une ampoule qui grille, autant de situations extremement banales qui peuvent rapprocher les gens, y compris a travers des epoques tres differentes. On saperoit que, derriere les progres et les evolutions culturelles, il y a un fond commun, une maniere de rituel qui rapprochent les hommes plus surement que les idees de nation, de religion ou les pensees ideologiques les plus ambitieuses. Cest une notion que nous avons profondement en commun, Handke et moi. Comme dans ses precedents spectacles, la dimension plastique des decors prend une place essentielle. Mladen Materic est un peintre et plasticien reconnu. Il a dailleurs connu la prefiguration de cette Cuisine en excellente compagnie, invite lannee derniere a Milan a une exposition collective o chaque plasticien devait realiser la piece dune maison. Les autres artistes avaient nom Peter Greenaway, Yoko Ono, Bob Wilson, Pistoletto, Emir Kusturica... Lexposition fut prolongee dun mois en raison de son succes. Elle devrait se refaire en Espagne a loccasion de la Biennale de Valence. Christian Bonrepaux Du 17 au 28 avril, mardi, vendredi et samedi a 21 h, mercredi et jeudi a 19 h 30. Relache dimanche et lundi. Theatre Garonne, 1, avenue du Chateau-dEau. 05 62 48 56 56. -

La Cuisine Ein Projekt von Peter Handke und Mladen Materic Gastspiel Theatre Tattoo in Zusammenarbeit mit Theatre Garonne, Toulouse und mit Art Bureau Muenchen Auffuehrungen im Kleinen Theater im Ruhrfestspielhaus 21. Juni, 20.00 Uhr Premiere Weitere Vorstellungen 22. Juni, 20.00 Uhr; 23. Juni, 19.00 Uhr und am 24. Juni, 18.00 Uhr Finden Sie, die Kueche ist ein ungewoehnliches Thema fuer einen Theaterabend? Befuerchten Sie vielleicht, dass Sie den ganzen Abend zusehen muessen, wie andere essen? Haben Sie schon darueber nachgedacht, was sonst noch alles in einer Kueche passiert? Abgesehen davon, dass hier gekocht und gegessen wird, wird in Kuechen gestritten, geliebt, gezeugt, gelacht, verletzt, verbrannt, gewuetet, geschrieen, gehasst, gelitten, geredet, geweint und noch vieles mehr. Es kann also spannend werden. In der Kueche vereinen sich die Elemente, hier trifft Feuer auf Wasser, Pflanze auf Tier, hier spielt sich das Leben ab. Die Kueche ist Hort der Nahrung und des Abfalls, der Einsamkeit einer Fertigmahlzeit und des taeglichen Familienrituals. Hier scheiden sich die Geister und Generationen, und hier geht die Liebe durch den Magen. Es gibt die Kueche der Reichen und die der Armen; der Unterschied ist nicht immer offensichtlich. Es gibt die Kueche des 18. Jahrhunderts, die Kueche mit oder ohne Elektrizitaet, mit oder ohne fliessendem Wasser, die in Toulouse oder Moskau, die der Antike mit Goettern im haeuslichen Herd und die, die von ihrer Herrschaft nie betreten und zum Reich der Bediensteten wurde. Es gibt Kuechenlieder und Kuechengedichte, Kuechengemaelde und Kuechenfilme, und dies ist eben ein Kuechendrama. Mladen Materic, Gruender der Gruppe Theatre Tattoo, hat sich zusammen mit seinem Ensemble diesen Wohnraum, der soviel mehr ist als ein blosses Zimmer, zum Ausgangspunkt eines seiner ganz besonderen Projekte erkoren. Die serbisch-franzpesische Gruppe wurde Anfang der 80er Jahre in Sarajevo ins Leben gerufen und hat seitdem durch aussergewoehnliche Produktionen Aufsehen erregt. Mit ihrer Suche nach einer neuartigen Theatersprache hat sich das Theatre Tattoo immer wieder um den Kern einer grundlegenden Erkenntnis bewegt: Dass sich die menschlichen Beziehungen in Wahrheit jenseits der Worte und ihrer Bedeutungen abspielen. Fast ohne Sprache gehen sie tief auf die Ablaeufe und Emotionen des Zusammenlebens ein und zeigen so die Tragik und Komik der Zustaende menschlicher Existenz. Auch Die Kueche ist Theater fast ohne Worte. Ihre Projekte wurden zunaechst im ehemaligen Jugoslawien, dann auch international von Kritik und Publikum enthusiastisch aufgenommen. Mit Auftritten bei grossen europaeischen Festivals machte sich die Gruppe in der Theaterwelt einen Namen. 1992 kam das gesamte Ensemble von Sarajevo nach Toulouse. Cooperationen mit renommierten franzoesischen Theatern folgten. Dass die serbische Gruppe ihr neuestes Projekt zusammen mit dem Autor Peter Handke entwickelt, liegt nahe. In juengster Zeit provozierte Handkes Engagement fuer Serbien, das auch in seinem Stueck Die Fahrt im Einbaum oder Das Stueck zum Film im Krieg (1999) deutlich wurde, im deutschsprachigen Raum kontroverse Reaktionen. Bekannt wurde Handke als Theaterautor mit seiner fruehen dramatischen Produktion (Kaspar, Publikumsbeschimpfung), in der es um die Verneinung aller theatralischen Konventionen geht; in seinen spaeteren Dramen schuf er mit-tels hochstilisierter Sprache eine an imposanten Bildern reiche, zeitlose Buehnenwelt.,


*...*...*
di LORENZO TOZZI

PONTEDERA - C e del nuovo quest anno a Pontedera. Dopo Spoleto, Chambery, Palermo e Marsiglia toccher a infatti quest anno alla cittadina toscana il compito di ospitare la quinta edizione delle Giornate professionali italo-francesi che dal teatro e danza si allargheranno anche al teatro di strada ed al circo, alla musica ed al cinema.
Nata nel 1997 dall intento di intensificare scambi in tutti i campi della cultura, rilanciare i rapporti bilaterali grazie alla collaborazione dei rispettivi Ministeri della cultura e delle relative Ambasciate, l iniziativa, ormai divenuta uno storico appuntamento annuale, consente in un clima di grande entusiasmo un incontro tra gli esperti e gli operatori dei diversi settori, divenendo una sorta di vivo laboratorio di idee e progetti. Le giornate, che si svolgeranno dal 6 al 9 giugno, nascono con la stretta collaborazione, per la parte italiana, dell ETI e del Festival Roma-Europa. Non una mostra mercato, dunque, una semplice vetrina del nuovo in fatto di produzione teatrale, ma piuttosto una stimolante occasione di approfondimento.
Per l Italia aprir a la rassegna il Laboratorio di Pontedera di Roberto Bacci con Ci che resta ispirato alla Montagna incantata di Thomas Mann. Un esempio di interscambio tra discipline e linguaggi diversi e offerto anche da Musik da Franz Wedekind nell allestimento dell Egumteatro e da Orpheus Glance de i Motus, giovane formazione di successo. Marco Martinelli presenter a invece L isola di Alcina , prima tappa di un trittico sull Orlando furioso ariostesco su testo del poeta romagnolo Nevio Spadoni.
Interessante nell ambito teatro la proposta francese con La Cuisine di Mladen Materic e Peter Handke e Il faut faire plaisir aux clients ispirato a Rabelais per la regia di Marie Vayssi ere.
Il cantiere danza vive dei contributi di giovani coreografi trasversali come l emergente Ornella D Agostino e i tradizionali Roberto Castello e Raffaella Giordano.
Avvincente la linea artistica dei Cantieri teatro con il progetto per Nihil , nulla ovvero La macchina di Amleto di Armando Punzo, forte di esperienze teatrali non convenzionali nel carcere di Volterra, il progetto in ambito circense di Davide Iodice su i Giganti della montagna di Pirandello, i seminari di Roberto De Lellis sul rapporto musica-danza, l atelier sull attore di Eric Lascade, quello di Giorgio Barberio Corsetti sulla componente fisica del linguaggio teatrale (titolo Metamorfosi - Corpi in trasformazione ).
In margine sar a presentato anche il sito Italia-Francia nell ambito ETI e l edizione francese de Le Vie dei Festival, pubblicazione che raccoglie i dati di tutti i festival estivi italiani.


Mladen Materic, Peter Handke :la Cuisine a quatre mains
Les deux createurs partagent le gout des choses quotidiennes, et ont choisi comme sujet la piece de la maison paraissant la plus ordinaire. Pourtant, tous les evenements de la vie sy deroulent, joyeux ou dramatiquesIl va se produire a Toulouse, un evenement culturel dimportance qui risque de passer inaperu aux yeux de nombre de Toulousains. Importante, la creation du spectacle La Cuisine lest par la personnalite de ses auteurs. Mladen Materic, originaire de Sarajevo o il appartenait a la meme mouvance culturelle quEmir Kusturica, est installe a Toulouse, au Theatre Garonne, depuis la guerre en ex-Yougoslavie. Il est le seul homme de theatre de Midi-Pyrenees dont les spectacles sont regulierement invites aux quatre coins de lEurope. Jusque la, il en concevait seul lecriture. Pour la premiere fois, il collabore avec un ecrivain, en fait un auteur majeur de la litterature contemporaine allemande. Peter Handke a ecrit quelques pieces de theatre, de nombreux romans et realise un film, La Femme Gauchere, dapres lun dentre eux. Depuis longtemps les deux hommes evoquaient lidee dune collaboration. Pour le Bosniaque, il sagit dune etape importante puisque, avant celui-ci, ses spectacles se racontaient dans le silence, au-dela de lunivers des mots, par les corps des comediens, les couleurs, une perception decomposee du temps, de tres simples elements de decor. Dans La Cuisine, les personnages parlent, meme si lAllemand na pas elabore un texte theatral stricto sensu mais, de la meme faon que le metteur en scene ne raconte jamais un recit lineaire, des fragments decriture, chansons, litanies, poemes, dialogues, recits. Mlateric explique leur gout commun pour les choses quotidiennes : Les themes de mes spectacles comme ceux de ses livres sinscrivent dans les gestes simples de la vie, pas dans les evenements historiques ou sociaux. Les deux createurs le prouvent avec leur choix de prendre comme sujet la piece de la maison la plus ordinaire et banale. Ordinaire et banale, pas si sur. Cest Mladen Materic qui a convie Peter Handke dans sa Cuisine, un theme quil a lui-meme imagine, ce qui ne surprendra pas les spectateurs de ses precedents spectacles oU les decors, tres usuels, voire stereotypes, sont references a de tres ordinaires pieces dhabitation : la monotonie des jours y est tres vite troublee par lirruption de reves ou de visions cauchemardesques. Materic trouve la matiere a developper le paradoxe : Nous entretenons une vision contradictoire avec la cuisine. Les actes quon y accomplit sont fondamentaux. On peut aller au theatre ou non, lire ou non, ecouter de la musique ou non, mais il est impossible de vivre sans manger ou boire. Dans le meme temps, cest un espace dont on ne cesse de vouloir saffranchir. On desire se liberer de tas de choses quon y fait, la vaisselle par exemple. Les progres technologiques, la sophistication croissante des appareils menagers et de la domotique nous eloignent de cette realite, comme les images electroniques nous eloignent de celles de la vie. Cest cette contradiction, cet entre-deux qui minteresse. Handke a eu plutOt tendance a mettre la lumiere sur cette liberation ou cette fuite. Moi, je lai ramenee dans ma cuisine. Dans sa cuisine et sa mythologie : les decors anodins de son monde sont traverses des evenements de la vie, fetes, enterrements, ou font echo aux tragedies humaines. La guerre nest jamais loin. Cest forcement vrai pour cet ultime lieu de sociabilite : Dans la cuisine se vivent les moments importants de notre vie, joyeux ou dramatiques. Elle est le centre des decisions majeures, les parents et les enfants sy engueulent, les couples sy font et defont. Les situations sont abordees de maniere fragmentee, a travers differentes epoques, differentes familles, differents personnages. Un oeuf qui tombe du frigo, un robinet qui ne ferme pas, une ampoule qui grille, autant de situations extremement banales qui peuvent rapprocher les gens, y compris a travers des epoques tres differentes. On saperoit que, derriere les progres et les evolutions culturelles, il y a un fond commun, une maniere de rituel qui rapprochent les hommes plus surement que les idees de nation, de religion ou les pensees ideologiques les plus ambitieuses. Cest une notion que nous avons profondement en commun, Handke et moi. Comme dans ses precedents spectacles, la dimension plastique des decors prend une place essentielle. Mladen Materic est un peintre et plasticien reconnu. Il a dailleurs conu la prefiguration de cette Cuisine en excellente compagnie, invite lannee derniere a Milan a une exposition collective o chaque plasticien devait realiser la piece dune maison. Les autres artistes avaient nom Peter Greenaway, Yoko Ono, Bob Wilson, Pistoletto, Emir Kusturica... Lexposition fut prolongee dun mois en raison de son succes. Elle devrait se refaire en Espagne a loccasion de la Biennale de Valence. Christian Bonrepaux Du 17 au 28 avril, mardi, vendredi et samedi a 21 h, mercredi et jeudi a 19 h 30.Relache dimanche et lundi. Theatre Garonne, 1, avenue du Chateau-dEau. 05 62 48 56 56.



Independent

La Cuisine, Festival Theatre, Edinburgh

Food for thought

By Lynne Walker

02 September 2002



The surprise for anyone who saw Peter Handke's play The hour we knew nothing of each other at the 1994 Edinburgh Festival is that his latest work La Cuisine contains words. Not many, but enough to occasionally involve the use of two simultaneous sets of surtitles and to add a piquancy to his more familiar wordless diorama of human activity and interaction. Co-written with Mladen Materic, La Cuisine is a highly choreographed event, however, and in this production by the excellent ThEAtre Tattoo from Toulouse, Materic and Handke's sequence of elliptical social and emotional snapshots unfold into an uninterrupted, mimed pageant of life on a kind of timeless, nationless stage. Viewed from the perspective that the kitchen is the space in which the home's heart beats  and neatly overlooking the fact that more accidents happen here than in the bathroom, incidentally  this big, old-fashioned room, decidedly non-MFI with its cast iron stove, free-standing dresser, mechanical coffee-grinder and central table, is a hectic place to be.



Characters from different social backgrounds, of various ages, each with their own baggage, flit in and out of this generic kitchen sometimes using doors, sometimes hoisted offstage, sometimes slid off surreptitiously on a kind of escalator. Young and old go through their personal rituals of attempting breakfast, preparing meals, loving, laughing, weeping and arguing. Whiffs of freshly ground coffee and warm cinnamon tantalise the nostrils, a gigantic baguette hangs from the ceiling. It's the place to retreat to, to seek comfort and nurture in. But also, alarmingly, it's the cosy cocoon from which you leave for school, or don't return to from war, or from where you can be taken out and shockingly shot in cold blood.



Running all these threads together in one gathering-point the performers    actor-dancers with a gymnast thrown in       rely on gestures, glances and gesticulations to convey the rhythm and poetry of Handke's sometimes surreal, sometimes deliciously trivial scenarios. Memories of sex, birth and death simmer gently, seasoned with faded recollections of taking home school reports, bringing in the shopping, coping with the angst of family gatherings or celebrating the changing seasons.



In this ever-changing loop of kitchen lifecycles the 11 characters create a melancholy, magical and sometimes maddening kaleidoscope of human behaviour. Silent, spatial encounters and amusing near-misses crescendo into an operatic burst of poignancy when word of bereavement is brought to an elderly couple. They have no present for the young bearer of their bad news except the scarf from round his old neck and a couple of ripe apples from her table. The landscape is surprisingly broad but it needs to be to accommodate all the quirks and profundities of human behaviour that Materic, as director and set designer, has highlighted in Handke's concentration of dramatic metaphor.



Also from the Independent section.



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I said I, Barbican Theatre, London



Bored of the dance



By Nadine Meisner



08 September 2001



In the early Eighties, the ultra-talented Flemish choreographer Anne Teresa de Keersmaeker wowed us with her fiercely perfect, excitingly avant-garde pieces. In 1992, she succeeded Mark Morris at Brussels' national opera house and thereby became accepted into the mainstream. Yet she has always remained true to her radical, serious self.



In the 21-year string of works behind her (she is now 41) she has oscillated between a pure dance approach, closely tied to its music, and dance theatre mixing different media. Her latest piece to visit London, i said i (1999), belongs to the second category. It uses the dancers of her company Rosas to act out their own intense scenes and to speak text from Peter Handke's play Self-Accusation, as well as to dance, while two music ensembles  one classical, the other contemporary  play in alternation. At two and half hours without an interval, the prospect seemed rather daunting and the Barbican kindly distributed water bottles to critics. Some of us, though, were less concerned about mild dehydration than the law that says what goes in must come out.



The lengthy quotes from Handke are also concerned with laws   the laws of becoming an individual, the laws of fitting into a group, the laws of an oppressive society. Sandwiched in between these recitations are scenes in which the performers rush about, assemble junk, remove their clothes, dance sequences that might start with one person and gain others. Taka Shamoto has a big humiliating tantrum in which she hurls insults (in Japanese) and erupts into the audience. Fumiyo Ikeda, a Rosas dancer from way back, performs a lengthy solo, the movement as fractured as the structure.



The minutes tick on slowly. Some people left. Others longed to follow them. When a man, victimised by the rest of the group on stage, indignantly asked "Which laws of the theatre did I violate?", we all burst out laughing. No one in the audience actually hissed out an answer, but the law of avoiding boredom would have been top of my list.



I have always admired the low, lean outlines and rhythmic patterns of Keersmaeker's dance, but here this seemed desultory and throwaway. The passages of chaotic stage business were mostly irritating, Fabrizio Cassol's jazz saxophone screeched unpleasantly, although DJ Grazzhoppa's solo sound-spin on his turntables was fun. Perversely, for a choreographer, it is the spoken text that is the piece's most powerful and evocative component: repetitious phrases that build accumulatively like dance numbers, compellingly delivered by each speaking dancer.



When the final speech ended and the lights dimmed, when the Ictus ensemble began their long Brahms recital, you felt you had reached a beautiful, suspended quietude and despite all the purgatorial moments you had lived something worthwhile. i said i isn't a dud; it's just that you wouldn't want to do it too often.



To 9 September, 020-7638 8891



+La Cuisine+ de Mladen Materic et Peter Handke au Thsatre de la Bastille | D.R.






LE MONDE | 12.11.01 | 10h33

+La Cuisine+ : Materic et Handke entrent dans nos cuisines

Le metteur en scEne et l'scrivain portent a la hauteur du mythe le quotidien de la maison.

LA CUISINE, DE MLADEN MATERIC ET PETER HANDKE, par la compagnie Thsatre Tattoo. Avec Damien Bernard, Paul Chiributa, Thierry Dussout, Loreen Farnier, Emmanuelle Hiron, Cathy Pollini, Haris Resic, Sodadeth San, Tihomir Vujicic, Josiane Wilson. FESTIVAL D'AUTOMNE, THSATRE DE LA BASTILLE, 76 , rue de la Roquette, Paris-11e. Mstro Bastille ou Voltaire. Tsl. : 01-43-57-42- 14. Du mardi au samedi, a 21 heures ; dimanche a 17 heures. 12,50 euros (82 F) et 19,06 euros (125 F). Durse : 1 h 30. Jusqu'au 24 novembre.


Et soudain, comme par miracle, le ciel s'slargit au-dessus de nos tetes. Comme par miracle, oui, alors que nous sommes assis au Thsatre de la Bastille, face a La Cuisine de Mladen Materic et Peter Handke, le quotidien en sa banale exposition devient grand comme le monde imagins quand nous stions enfants et que nous jouions sous la table, aux pieds des adultes. Si le thsatre est ce qui est donns a voir, alors le spectacle de La Cuisine est une offrande, mais une offrande joyeuse, ironique, guerrire et lsgre. Il dure une heure et demie et, pendant ce temps, tous les ages de la vie habitent le plateau, a l'image - ultime - de la grand-mre penchse sur son petit- fils assis a table, dans le calme d'un jour comme un autre. Ils sont donc la, et, venue d'on ne sait quel reve, une grappe de tomates descend du plafond. Une grosse grappe, bien irrselle et rouge. Un don du ciel ?

Mais non, La Cuisine de Mladen Materic et Peter Handke n'est pas un spectacle idyllique. Il s'est tisss autour de la rencontre de deux hommes dont l'un, le metteur en scne Mladen Materic, a le don de l'ellipse, et l'autre, l'scrivain Peter Handke, sait donner vie aux petites choses qui traversent l'arc du temps. Lui seul peut nous rappeler que le bruit du couteau sur le concombre est le meme que celui de la luge sur la premire neige.


AU FIL DES COMPTINES

Il sait aussi introduire la guerre dans le quotidien, l'absence dans l'amour, l'sternits dans l'instant du regard. Il le fait dans La Cuisine, au grs de comptines qui parcourent le spectacle comme un fil d'Ariane. Certaines de ces comptines apparaissent sur le haut du mur de la cuisine, d'autres sont dites par les comsdiens et les danseurs. Car on danse, ici, dans un meme mouvement qui unit les mains de la mEre prsparant le cafs du matin, la taille de l'adolescente s'adonnant au cerceau, les fesses de la jeune femme projetses au visage de son mari qui ne la regarde pas.


Tout, dans La Cuisine de Mladen Materic et Peter Handke, est question d'espace entre ce qui unit et ce qui separe, ce qui est raconts et ce qui est revels. Nous sommes au  CAFE  Sur de la vie de la maison, la o chacun croise, retrouve ou fuit l'autre. La o l'enfant part pour l'scole et le fils pour la guerre, o la mEre range le porte-monnaie des courses ou cache la lettre que le mari ne doit pas voir, o le pEre s'assied souvent en maItre, avec son attache-case ou son arme en bandouliAre sous la veste. La cuisine, c'est aussi le lieu du monde qui entre avec les nouvelles, bonnes ou mauvaises. C'est enfin le lieu du repli des nuits insomniaques, l'attente du matin bleu.



L'epicentre de tous les seismes et de tous les bonheurs, c'est la table. Elle est au milieu de la piEce, il faut la guerre ou une fete pour l'en dsloger. La cuisine, elle, emprunte aux annses 1950 dans quelque rsgion de la Vieille Europe, ou aux souvenirs. Il y a un seau a charbon et un moulin a cafs en bois, une filoche pour les courses et un tiroir o dispar ce qui ne doit pas etre vu, une cuisinire en fonte et un Frigidaire, chacun a un bout. Et il y a une radio, l'oreille du monde, qui peut etre tellement heureuse quand elle fait entendre These Boots Are Made for Walking.


Les personnages de La Cuisine sont, eux, le plus souvent silencieux. Comme le dit Mladen Materic, +les mots avancent masquss+. Ce sont donc les corps qui parlent, avec une justesse de tous les instants, de tous les gestes. On n'a pas l'impression de voir des comsdiens ou des danseurs, mais des personnes. Face a nous, dans la cuisine, elles racontent le temps de la vie, projets en de courtes ssquences subtiles qui s'enchaInent avec la grace d'un combat revisits. On ne saurait trop conseiller d'aller rendre visite a ces personnes-la.

Brigitte Salino


ARTICLE PARU DANS L'EDITION DU 13.11.01

WHEN : Through June 30
WHERE: T.U.T.A. Theatre Company at National Pastime Theatre, 4139 N.
Broadway
CALL: (847) 217-0691

Frankfurter Rundschau vom 26.06.2001 Seite 18
Ausgabe: D


Liebe und Krieg in der Kueche
Peter Handke und Mladen Materic bei den Ruhrfestspielen


Ein Ereignis: Peter Handke und Mladen Materic mit ihrer neuen Produktion bei den Ruhrfestspielen. Es ist nun fuenf Jahre her, dass Peter Handke seine Winterliche Reise zu den Fluessen Donau, Save, Morawa und Drina veroeffentlichte. Fuer sein an und fuer sich nicht einmal polemisches Bemuehen um eine Blickkorrektur auf die Kriege in Ex-Jugoslawien bezog er damals ob seiner proserbischen Haltung solch publizistische Pruegel, dass eine sachliche Auseinandersetzung unmoeglich wurde. In der Folge hat Peter Handke eine dramatische Reflexion des Themas in Form seines Stueckes Die Fahrt im Einbaum vorgelegt und sich noch weiter ins Private zurueckgezogen als zuvor. Untaetig geworden ist er nicht. Einen neuen Arbeitspartner hat er in Mladen Materic gefunden, dem Gruender und Leiter des THEATE   Tattoo. 1984 in Sarajewo von Absolventen der dortigen Schauspielakademie gegruendet, zog die Truppe acht Jahre spaeter kriegsbedingt ins Exil nach Toulouse, um sich am dortigen Thtre Garonne niederzulassen. Mittlerweile hat sich Materic in Frankreich fuer seine zwischen Schauspiel und Tanz angesiedelte Form des nonverbalen Bewegungstheaters den Ruf eines phantasievollen Bilderzauberers erworben.

Grundlage der im April uraufgefuehrten Tattoo-Produktion La cuisine sind erstmals seit den achtziger Jahren wieder Texte: Szenische Kommentare, Assoziationen, Gedankensplitter, die Peter Handke zu dem Projekt niedergeschrieben hat, das derzeit bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen erstmals im deutschsprachigen Raum zu sehen ist. Pourquoi une cuisine? (Warum eine Kueche) lautet selbstironisch die doch gar nicht unberechtigte Eroeffnungsfrage der Produktion. Die Bedeutung des zentralen Platzes im oeffentlichen Leben einer suedlichen Stadt hat in der traditionellen Familienwohnung die Kueche. Hier geschehen die essentiellen Dinge des alltaeglichen Lebens. Man isst und trinkt, diskutiert oder streitet, und bei Handke und Materic liebt und stirbt man hier auch. Fuer mich symbolisiert dieser Ort sehr treffend die Aufloesungs- und Entfremdungserscheinungen in unserem Alltag und zwischen den Menschen. Es ist nicht allein das Verschwinden der Kueche zugunsten der Mikrowelle, sondern der damit einhergehende Verlust von Kommunikation, von Sinnlichkeit, der mich beunruhigt, erlaeutert Materic im Gespraech.

Seine Worte umreissen nur duerftig den hinreissenden, blutig traurigen bis hintergruendig komischen Buehnenkosmos, der sich da auf der Buehne im kleinen Ruhrfestspielhaus entfaltet, und der Handkes poetischstes Werk der 90er Jahre, Die Stunde da wir nichts voneinander wussten, auf ganz eigene Art fortsetzt. Die anderthalb Stunden umfassen den Ablauf eines Tages in einer ortlosen Kueche oder realistisch gefasst in vielen europaeischen Kuechen parallel, zu verschiedenen Zeiten des vergangenen Jahrhunderts. Fuenf Zugaenge hat die Buehnenkueche aus anderen Zimmern, aus dem Flur, aus zwei Gaertchen. Eingerichtet ist sie mit Esstisch und Spuele, verschiedenen Anrichten, Gas- und Kohleofen.

Das morgendliche Chaos laesst zunaechst an eine grosse WG-Kueche denken, in der sich die Bewohner einzeln fuer ihren Tag staerken. Schlaftrunken fuellt ein Mann den Kaffee in eine Dose, schmeisst diese in den Muell und haelt die leere Tuete in der Hand. Dann trinkt eine junge Frau den heissen Kaffee. Liegt die Zeitung erst auf dem Tisch, wirft ein jeder einen Blick hinein. Der kleine Junge geht in die Schule und sein Vater stuerzt kurz darauf nochmals in die Wohnung, weil er einen Schluessel vergessen hat. Vormittags kommt eine junge Frau vom Einkauf zurueck und schreibt ihr Geld auf. Und das Radio dudelt noch genauso, waehrend ein alter Mann das Goldarmband seiner Frau aus der Schmuckschatulle nimmt und es zum Pfandhaus traegt.

Es ist zunaechst nur das Kuechenfenster, das statt auf einen Parkplatz auf einen Bombenkrater weist. Doch als eine Familie am Esstisch Platz genommen hat, bricht der Krieg hart und blutig ueber sie herein. Dies meint nicht den Balkankrieg, sondern eine Zeit, wie es in Handkes Text heisst, pendant que nous agonisions, waehrend der wir in Agonie verfielen. Handkes kaum mehr als ein Dutzend Seiten langer Text funktioniert vom Prinzip her umgekehrt zu Die Stunde da wir nichts voneinander wussten: Waehrend dort minutioese, mitunter choreographisch anmutende Regieanweisungen die Seiten fuellen, ueberlaesst Handke hier dem Regisseur und Szenenerfinder Materic den Raum und gibt mit seinen Texten nur den gedanklichen Rahmen vor. Liest man sie allerdings genau, dann eroeffnet sich die Kohaerenz der reflexiven Entwicklung des Themas, die schliesslich in kurzen, poetisch ueberhoehten Reminiszenzen an vergangene Leben oder Lieben muendet. Diese Exzerpte laesst Materic auf sein elfkoepfiges, jugoslawisch-franzoesisches Ensemble verteilt vortragen, etwa beim Abtrocknen, spaet, nach dem grossen abendlichen Fest. So fuegen sich Handkes vielleicht gerade in der Reduktion kulminierende poetische Kraft und Materics Ironie zu einem spielerisch leichten und doch abgruendigem Theaterabend, der Lust macht auf viel mehr: Welcher deutschsprachige Regisseur traut sich nun?

Autor: Von Rolf C. Hemke